4. Tag Von der Es-cha Hütte an den Lago di
Cancano
Start: 07.50 Uhr - Ziel:
19.00 Uhr
Strecke: 64,25 km - 1.150
Hm
Fahrzeit: 5:10 Std
Bei strahlendem
Sonnenschein starteten wir am frühen Morgen in die anspruchsvolle Abfahrt
von der Es-cha Hütte. Die teilweise sehr engen Spitzkehren und sehr steilen,
verblockten Stellen forderten von uns vollste Konzentration. Diese war
allerdings um diese Uhrzeit wohl noch nicht bei jedem vorhanden. Ralph hatte
eine kleine Verkantung mit Überschlag. Ich hatte eine Verkantung an einem
Stein, bei der ich mir das Schaltauge und Schaltwerk verbogen habe. Dank des
handwerklichen Geschicks der anderen Mitfahrer konnte das Schaltauge
ausgetauscht und das Schaltwerk wieder einigermaßen hergestellt werden und
somit ein Komplettausfall vermieden werden. Nach der Reparaturpause hieß es
erst einmal Zeit gut zu machen. Doch schon bald hatten wir den nächsten
Defekt. Marthino erwischte es mit seinem zweiten Platten.
Gegen Mittag
erreichten wir dann den Bahnhof von Samedan. Von hier ging es dann mit der
„Kleinen Roten“ bis nach „Bernina Suot“. Eine sehr schöne Bahnfahrt, die an
den riesigen Gletschern von Piz Morteratsch (3.751m), Piz Bernina (4.049m)
und dem Piz Palü (3.901m) vorbei bis nach Bernina Suot führt, einem kleinen
Bahnhof nördlich der Passhöhe. Von Bernina Suot aus ging es durch das Val da
Fain zur Alp La Stretta (Die Grenze). Es sei nur kurz erwähnt, dass Steffen
dort Mal wieder wegen eines Platten einen Schlauch wechseln musste.
Auf italienischem
Gebiet schoben wir auf engen Serpentinen von 2.476m bis auf 2.790m hinauf
Richtung des Lago del Monte. Eine Schieberei über fast eineinhalb Stunden.
Mittendrin galt es noch eine Steilstufe von ca. drei Metern kletternd zu
überwinden. Am Gipfel angekommen erwartete uns eine super Aussicht über die
Schweizer- und Italienische Bergwelt. Danach folgte ein 10km langer und 900
Hm dauernder äußerst anspruchsvoller dowhnhill nach Livigno.
Allerdings hatten wir
im oberen Teil gleich unseren nächsten großen Defekt des Tages. Diesmal
überlebte das Schaltwerk von Ralph die Tortur nicht. Zum Glück ging es aber
bis nach Livigno nur noch steil bergab und Ralph konnte mit einem
Freeride-Singlespeeder bis in das mit Menschen überfüllte Livigno fahren.
Nachdem unser Notfallplan vorgesehen hatte, dort zu übernachten, hatten wir
dann aber Glück, dass im Zollfreien Livigno die Geschäfte auch sonntags
geöffnet haben. So konnte sich Ralph in einem Bikeshop ein neues Schaltwerk
besorgen.
Auf dem Mottolino,
dem Hausberg von Livigno hatten wir dann Zeit aus Ralphs Singlespeeder
wieder einen echten Freerider zu machen. Wegen der fortgeschrittenen Uhrzeit
entschieden wir uns dann, auf kürzestem Weg Richtung unserer gebuchten
Unterkunft am „Lago di Cancano“ zu fahren, was sich aber auch als eine
schöne Alternative heraus stellte. Nicht unterschlagen wollen wir, dass
Marthino auf dem letzten Stück des Tages noch eine kleine Verkantung hatte
(nur für die Statistik!). Wie die Unterkünfte davor entpuppte sich auch das
Rifugio Monte Scale als eine sehr gute Wahl.